Isarplan BA 5, München
Auftraggeber: WWA München, Landeshauptstadt München
Zeitraum: 2005–2011
Leistungsphasen: 1–6
Bauabschnitt 5, München 2005–2011
Planungsgebiet: ca. 28 ha
Baukosten: 1,6 Mio € netto
Projektbeteiligte: SKI Ingenieure (Wasserbau)
1. Preis Realisierungswettbewerb zusammen mit Mahl-Gebhardt Landschaftsarchitekten, Reichenbach Klinke, SKI Ingenieure
DWA Gewässerentwicklungpreis 2007
Die Isar ist ein alpiner Fluss, der in München lange Zeit als kanalartiges Gerinne zwischen Braunauer Eisenbahnbrücke und Deutschem Museum ausgebaut war. Seit 2000 wird der sogenannte Isarplan umgesetzt: Der Hochwasserschutz und die ökologische Situation wurden verbessert und es ist ein attraktiver Freiraum für die Bevölkerung in den umgebenden Gründerzeitquartieren entstanden.
Die innerstädtische Lage, die denkmalgeschützten Bauwerke und die zahlreichen Erholungssuchenden stellten hier besonders hohe Anforderungen an Planung und Ausführung. Die Baumaßnahmen wurden wegen der in den Sommermonaten drohenden Hochwassergefahr überwiegend im Herbst und Winter durchgeführt. Sie wurden 2011 abgeschlossen.
Die schwankenden Wasserstände, die abgeflachten Ufer und die aufgelösten Sohlrampen haben die Isar ihrem ursprünglichen Charakter als Gebirgsfluss wieder näher gebracht. Kiesbänke verlagern sich mit jedem Hochwasser. Fische und Kleinlebewesen im Wasser können wieder wandern und auch ein Biber hinterlässt seine Fraßspuren an den Weiden. Ein Stück Natur mitten in der Stadt, das auch die zahlreichen Besucher zu schätzen wissen.
Bei niedrigen Wasserständen können weite Bereiche des Flussufers nun ohne Gefahr betreten werden. Naturnahe und befestigte Uferbereiche wie die Kiesbänke, die Sitzstufen am Wasser und die Bolzplätze werden heute von zahlreichen Erholungssuchenden intensiv genutzt. Man kann sich im Wasser wieder treiben lassen.
Bei Hochwasser verschwindet die Landschaft hingegen unter den Wassermassen. Innerhalb weniger Stunden kann sich die Durchflussmenge vervielfachen und das Wasser entwickelt eine gewaltige zerstörerische Kraft. Die neue Isar hat daher zwei Gesichter. Verdeckte Sicherungen, Wehrmauern und Deiche und eine mit modernsten Methoden berechnete Hydraulik schützen die Stadt vor Hochwasser. Gleichzeitig ist sie Freiraum – allen zugänglich und dank Hochwasser gezwungenermaßen frei von Ausstattung, Beleuchtung, Beschilderung und Kommerz – und sich frei entwickelnde Natur.
Wittelsbacher Brücke
Vorplatz, Blick nach Norden
Impressionen
Wege zum festlichen Vorplatz
Entwurf
Steinerne Bank
Klinkerstufen